Gedanken zum Jahresende des Gauvorstandes

Liabe Chiemgauer Trachtler,
ein Jahr das uns alle auf eine ungeahnte Probe stellte neigt sich dem Ende. In allen Lebensbereichen
wurden heuer unsere Gewohnheiten völlig unerwartet durcheinandergewirbelt. Ein neuer Virus, der
sich weltweit rasant ausbreitete, bedroht Leben und soziale Kontakte.
Für uns Trachtler wird das Jahr 2020 wohl sicher als geschichtsträchtig eingehen, denn erstmals seit
Ende des 2. Weltkrieges mussten wir auf unsere Trachtenwallfahrt nach Raiten und auf das Gaufest
verzichten, ein Novum !


Ihr 100 jähriges Gründungsfest hätten heuer neben dem geplanten Gaufestausrichter, den
„Gamsgebirgler“ Schleching, der Trachtenverein „D`Buchwäldler“ Übersee, „D`Hochplattner“
Grassau und der GTEV „Marquartstein-Piesenhausen“ entsprechend gefeiert.
Ein lebendiges Trachtenjahr ist geprägt von Jahreszielen und Anlässen, es ist wichtig, dass wir
regelmäßig „Zammakemma“, wir brauchen den Kontakt zu den Mitgliedern, wir brauchen Aufgaben,
wir brauchen Geselligkeit, wir brauchen an „Hoagascht“, wir brauchen Jung und Alt.
Voraussichtlich werden wir noch länger mit den Folgen der Pandemie leben müssen und ein
“normales“ Leben, wie wir es gewohnt waren, wird sich erst langsam wieder einpendeln und
wahrscheinlich auch Veränderungen herbeiführen. Die Zeit um wieder trachtlerische Aktivitäten
auszuüben wird kommen und darauf sollten wir uns einstellen.
Mit dem Gaufestausrichter 2021, dem GTEV „Dö Koasawinkla“ Reit im Winkl, der sich in einer sehr
unbefriedigten Situation befindet, sind wir im engem Austausch. Mit viel Arbeit, Gespühr und Liab
ist bereits von den „Koasawinkla“ eine Festwoche organisiert worden, die der Trachtensache und
dem Gauverband mehr als gerecht wird.
Jeder, der schon einmal ein Gaufestes organisiert hat, kann nur erahnen in welcher Situation der
Planungsunsicherheit sich der Festverein befindet. Im Januar werden wir uns mit den Koasawinklern
im kleinen Kreis beraten, um ein Zeitfenster für Organisation und Möglichkeiten der Durchführung
zu erörtern.
„Unsere Junga“,
der Nachwuchs ist die Zukunft, ist unser wichtigstes Kapital!
Viele Dirndl und Buam stecken in den Startlöchern, sind motiviert und brauchen dazu Begleiter. Wir
müssen unsere Jugendleiter und Vorplattler unterstützen und dürfen sie nicht mit der aktuellen
Problematik alleine lassen. Ich hoffe zutiefst, dass im Frühjahr wieder regelmäßige Proben möglich
sind.
Diese Pandemie wird vergehen, aber die Trachtensach wird weiter leben, warum ?:
„Weil es um unser kulturelles Erbe geht, wir zur Sach stehen und uns verpflichtet haben, sich dafür
einsetzen!“

Liabe Chiemgauer Trachtler,
ich möchte mich im Namen der Gauvorstandschaft des Chiemgau Alpenverbandes bei allen
Trachtlern für die Arbeit in der Trachtensach bedanken.
Bei den Vereinen für die Solidarität und die Bereitschaft, gemeinsam Wege für Lösungen zu suchen
und zu finden.
Bei all den Jugendleitern und Vorplattlern, die trotz großer Erschwernisse versucht haben, Proben
mit den Junga durchzuführen.
Mein Mitgefühl, wer sich in Stille von einem lieb gewordenen Menschen verabschieden musste.
Vom Herzen „Ois guade und vui Glück“, die trotz Einschränkungen im kleinem Rahmen geheiratet
haben, einen Schulabschluss erhielten oder einen runden Geburtstag feierten.
Ebenso doan ma alle Junga leid, die dieses Jahr mit Freude und Stolz zu den Aktiven gekommen sind
und dann is des ganze Jahr nix los!
Ebenso möchte ich mich bei all den Bürgermeistern und Kommunalpolitikern, die ohne würdigen
Rahmen von ihren Ämter ausgeschieden sind, herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken.
Meine Leit in der Vorstandschaft und dem ganzem Gauausschuss a Vergelt`s für des Z`ammarbeiten.
Die Vorstandschaft des Chiemgau Alpenverbandes wünscht allen a g`segnets und eiwendigs
Weihnachtsfest, auf ́s Jahr vui Gsundheit und mia gfrein uns alle, wenn ma wieda Z ́ammmkemma
derfn.
Miche Huber, 1. Gauvorstand

Schorsch Westner, stellv. Gauvorstand

Franz Fischer,stellv. Gauvorstand

Jürgen Wiegmann, 1.Gauschriftführer

Klaus Weisser, 1.Gaukassier

geschrieben von Claudia Rabe am
20. Dezember 2020